Lassen Sie sich von uns beraten – egal für welche Diagnostik und Behandlung Sie sich entscheiden.
In der VITUS Privatklinik erklären wir Ihnen die Vor- und Nachteile aller Diagnose- und Behandlungsverfahren bei Prostatakrebs und finden gemeinsam die beste Behandlungsoption für Sie.
NanoKnife
Eine Revolution in der Behandlung von Prostatakrebs
Sobald Prostatakrebs diagnostiziert wurde, sehen sich die meisten Patienten vor die Wahl gestellt: Entweder eine chirurgische Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie) oder Strahlentherapie.
Beide Verfahren sind mit erheblichen Nebenwirkungen belastet: Impotenz und Inkontinenz. Dabei garantieren sie keinesfalls eine Heilung: Meist kommt der Prostatakrebs nach OP oder Bestrahlung wieder, denn die sogenannten Rezidive sind häufig.
Die Behandlung mit Irreversibler Elektroporation (IRE)
Nebenwirkungen wie Impotenz und Inkontinenz vermeiden, bei vergleichbarer Wirksamkeit.
Während sich in anderen Bereichen der Medizin moderne, schonende Behandlungen schon längst durchgesetzt haben, lassen diese in der Urologie noch auf sich warten. Bei Brustkrebs wird seit langem nicht mehr die ganze Brust amputiert, sondern der Tumor fokal entfernt. Beim Nierenzellkarzinom wird, wenn möglich, nicht die ganze Niere entfernt, sondern nur der Tumor – der gesunde Teil der Niere wird erhalten. Die Prostata wird immer noch „radikal“, also komplett entfernt, in den meisten Fällen unnötigerweise.
Das hat sich seit der erfolgreichen Einführung der Irreversiblen Elektroporation (IRE) zur Behandlung von Prostatakrebs geändert. Mit IRE kann Prostatakrebs fokal zerstört werden, mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen.
Das breite Spektrum der IRE-Behandlungen
Von der fokalen Therapie kleiner Karzinome bis zum Problemlöser bei inoperablen T4-Karzinomen
IRE – auch unter dem Produktnamen NanoKnife bekannt – ermöglicht die schonende Behandlung von Prostatakrebs unter Vermeidung von Impotenz und Inkontinenz.
Mit IRE kann die gesamte Bandbreite von Prostatakarzinomen behandelt werden – vom kleinen fokalen Karzinom bis hin zu T4-Tumoren, die bereits die Blase oder den Enddarm infiltriert haben – also inoperable, meist fortgeschrittene Fälle1.
Unsere wichtigste Botschaft:
Lassen Sie sich nicht zu
einer Behandlung
drängen
Bei VITUS informieren wir Sie ausführlich über alle Behandlungsoptionen.
Prostatakrebs schreitet oft langsam voran. In den meisten Fällen haben Sie ausreichend Zeit, sich über alle Behandlungsmethoden zu informieren. Außerdem verlängert die klassische „radikale” Therapie (Operation und/oder Strahlenbehandlung) bei gering aggressiven Prostatakarzinomen die Lebenserwartung nur selten – und bei hochaggressiven Karzinomen nach den vorliegenden Statistiken bei vielen Männern auch nicht. Gleiches gilt für die Strahlentherapie. Gleichzeitig führen die klassischen Behandlungen vorwiegend zu schwerwiegenden Nebenwirkungen, selten zur Heilung: Bei 70 – 80% aller Männer tritt nach der OP eine Ereketionsstörung auf, bei 20 bis 50% der Patienten eine Harninkontinenz (Tabelle 1).
RT
3,2%
4,4%
9,4%
RT
60,8%
71,9%
93,9%
Darmfunktion
RT
34,0%
31,3%
35,8%
Das NanoKnife-Verfahren
Das NanoKnife Gewebeablationsverfahren ist eine neuartige Therapie, die Irreversible Elektroporation (IRE) verwendet, um Zellen zu zerstören. Das umgebende Gewebe wird dabei nicht verletzt. Prostatakrebs kann mit dieser Methode erstmals so behandelt werden, dass die Kontinenz erhalten bleibt und nur ein geringes Risiko für eine Impotenz entsteht. Außerdem hat das NanoKnife-Verfahren eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit für Schmerzen oder Narbenbildung. Hier bei VITUS sind wir stolz auf unsere Pionierarbeit, die wir mit dem NanoKnife-Verfahren geleistet haben. Wir gehören zu den weltweit führenden Experten im Einsatz von IRE in der Behandlung von Prostatakrebs.
Durch unsere enge Zusammenarbeit mit dem Erfinder der IRE für medizinische Zwecke, Prof. Boris Rubinsky von der Universität Berkeley in den USA, hatten wir die Möglichkeit, IRE in allen Stadien der Entwicklung, vom Labor über Tierversuche bis zur Anwendung am Menschen zu untersuchen und zu verstehen. Unsere Physiker und Ärzte gehören damit zu den Pionieren und weltweit führenden Experten für Elektroporationsverfahren – sowohl im wissenschaftlich-technischen Bereich als auch im klinischen Einsatz.
VORTEILE DER NANOKNIFE-BEHANDLUNG IM ÜBERBLICK:
- Einmalige Behandlung an nur einem Tag
- Höchste bisher erreichte Potenzerhaltungsrate*
- Statistisch 0% Inkontinenz**, ***
- Keine operativen Schnitte, keine Schmerzen
- Keine Nachbehandlung nötig
- Keine höhere Rezidivrate als radikale Verfahren**
- Behandlung selbst nach Prostatektomie oder Strahlentherapie
- Sekundäre immunologische Effekte
*Bei der sogenannten Harninkontinenz handelt es sich um die mangelnde oder fehlende Fähigkeit des Körpers, den Blaseninhalt sicher zu speichern und selbstbestimmt zu entleeren. Dies führt zu unwillkürlichem Urinverlust. Während es mehrere mögliche Definitionen für Inkontinenz gibt, kommt eine Langzeitstudie zu Inkontinenz nach Prostatektomie** zu dem Schluss, dass eine sinnvolle Definition von Inkontinenz ist, wenn ein Patient 12 Monate nach einer Prostataoperation 2 oder mehr Einlagen pro Tag benötigt.
** Sacco E, Prayer-Galetti T, Pinto F, et al. Urinary incontinence after radical prostatectomy: incidence by definition, risk factors, and temporal trend in a large series with a long-term follow-up. BJU Int. 2006;97:1234–41.
*** Syan, Raveen, and Victor W. Nitti. „Post-prostatectomy Incontinence Initial Evaluation.“ Urinary Dysfunction in Prostate Cancer. Springer, Cham, 2016. 15-30.
NanoKnife-Technologie
ideal für die Behandlung von Prostatakrebs
Das NanoKnife-Verfahren basiert auf ultrakurzen Impulsen, die starke elektrische Felder erzeugen. Die Impulse sind 100 Mikrosekunden lang – also 0,0001 Sekunden. Im Vergleich zu den Standardverfahren verfügt diese neue Technologie über einzigartige Eigenschaften, durch die sie sich ideal für die Behandlung der Prostata eignet.
- Gewebeselektivität: Nur Zellen, die eine Zellmembran haben, wie Krebszellen, werden zuverlässig zerstört. Alle anderen Strukturen, wie Nerven, Blutgefäße und Bindegewebsstrukturen bleiben dabei erhalten.
- Ultrascharfe Kanten: Mit NanoKnife lässt sich der Bereich zwischen vollständig entferntem und unbehandeltem Gewebe in Mikrometern messen. Damit hebt sich NanoKnife von anderen Behandlungsmethoden, wie Strahlentherapie, hitze-basierten Behandlungen und sogar Operationen, deutlich ab. Bei diesen Methoden ist das zentrale Behandlungsfeld immer von einem Bereich umgeben, in dem das Gewebe ungewollt geschädigt wird. Oft ist das eine Zone mit einem Durchmesser von mehreren Zentimetern.
- Programmierter Zelltod: NanoKnife führt dazu, dass der Zelltod (Apoptose) eintritt, ohne dass es zu Strahlenschäden oder Verbrennungen kommt und sich Narben bilden. Bei den derzeitigen Standardmethoden, wie Strahlentherapie (Protonentherapie, Brachytherapie, usw.) und Wärmetherapie (HIFU, Mikrowellentherapie, usw.), entsteht immer ein großer „toxischer“ Bereich, denn das verbrannte Gewebe ist für den Körper giftig. Die Folge sind Entzündungen und Schmerzen mit anschließender Narbenbildung. All das verhindert oder schränkt weitere Behandlungen ein, die im Falle eines Rezidivs nötig werden könnten.
- Beliebig oft wiederholbar: Da die IRE-Behandlung nicht zu langfristigen Gewebeschäden führt, können alle anderen Behandlungsmethoden (Strahlentherapie, Wärme, Operation) auch nach einer NanoKnife-Behandlung weiterhin uneingeschränkt durchgeführt werden. Außerdem kann die Behandlung mittels IRE so oft wie nötig wiederholt werden.
- Schmerzfrei und minimalinvasiv: Denn es wird kein Gewebe durch Verbrennung oder Strahlung geschädigt. Außerdem kommen als invasive Instrumente nur dünne Nadeln zum Einsatz. So bemerken unsere Patienten die Behandlung in der Regel kaum.
- Schnell und in einer Sitzung: Sogar ausgedehnte Bereiche können unter Vollnarkose häufig in nur einer Sitzung behandelt werden.
- Große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten: Die Behandlung von kleinen, früh entdeckten Prostatatumoren ist auf jeden Fall die einfachste Anwendung von NanoKnife. NanoKnife ist aber auch eine Behandlungsoption bei inoperablen Karzinomen, die die Prostatakapsel bereits durchbrochen haben, sowie für die Behandlung von Rezidiven, die nach einer Strahlentherapie, radikalen Prostataentfernung, HIFU oder Brachytherapie auftreten.
- Immunsystem: Die Tumorfragmente, die während der NanoKnife-Behandlung freigesetzt werden, unterstützen das Immunsystem der Patienten dabei, weitere Tumoren zu bekämpfen.
Präzision entscheidet den Therapie-Erfolg mit NanoKnife
Seit 2007 ist die IRE-Technik durch die FDA in den USA und die CE-Kennzeichnung in Europa zugelassen. Dies erfolgte, weil entsprechenden Studien belegen, dass sämtliche Zellen innerhalb des Behandlungsbereiches mit dieser Methode abgetötet werden können. Um das zu erreichen und eine erfolgreiche IRE-Behandlung durchzuführen, sind zwei Faktoren entscheidend:
- Erstens:
die exakte Position des Tumors muss vor der Behandlung bekannt sein. - Zweitens:
das Behandlungsfeld muss genau an der richtigen Position platziert werden.
Die erste Bedingung wird durch eine Multiparameter-MRT-Untersuchung, eine 3D-Biopsie und, wenn nötig, weitere Verfahren erfüllt. Die zweite Bedingung wird durch einen minimalinvasiven Eingriff unter Vollnarkose erfüllt. Dabei werden sterile Nadeln mit variabler Expositionslänge eingeführt. „Expositionslänge“ bezieht sich auf den Bereich der Nadel, der das Gewebe mit elektrischem Strom in Kontakt bringt. Mit diesem Verfahren haben wir bereits seit 2011 Erfahrung und haben weltweit die meisten Prostatabehandlungen durchgeführt. Damit gehören wir zu den führenden Experten weltweit, während andere Kliniken gerade erst am Anfang stehen.
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Was steckt hinter der IRE?
Die Biophysik der Methode
Nicht-thermische Gewebeablation durch starke elektrische Pulse
Elektroporationsverfahren wurden schon um 1958 von Doevenspeck in Deutschland in der Lebensmittelindustrie eingesetzt2.
Setzt man Zellen starken elektrischen Feldern aus, bilden sich Poren (kleine Löcher in der Zellmembran), die die Zellmembran durchlöchern (Abbildung 3 und 4). Bei einer Irreversiblen Elektroporation schließen sich diese Poren nicht wieder. Dadurch wird die Zelle dysfunktional, wodurch sie die sogenannte Apoptose auslöst, einen „Selbstmordmechanismus“ der Zelle.
Auch Nekrosemechanismen sind am Zelltod durch Irreversible Elektroporation beteiligt .
Die elektrischen Felder werden durch sehr kurze, typischerwiese 100 Mikrosekunden lange elektrische Pulse erzeugt. Durch die kurze Dauer der Pulse kann eine Erwärmung des Gewebes weitgehend vermieden werden.
Klinische Anwendung der IRE?
Die richtige Technik ist entscheidend für gute Resultate
Wie bei vielen anderen medizinischen Behandlungen entscheiden die technischen Details der IRE-Behandlung über deren Erfolg, d.h. über die Verläßlichkeit, mit der der Tumor zerstört wird und über die durch die Behandlung ausgelösten Nebenwirkungen.
Leider wurden für die IRE-Behandlung der Prostata bisher keine technischen Standards festgelelgt. D.h., daß jeder Arzt die IRE-Behandlungen nach eigenem Ermessen mit seiner eigenen Technik durchführt. Die meisten Urologen benutzen daher für die Platzierung der Elektroden ein Grid, auch Brachytherapie-Grid genannt, daß sie von der Brachytherapie her kennen und das dort für die Einbringung der radioaktiven Seeds benutzt wird.