Das körpereigene Immunsystem
Die beste Therapie bei Krebserkrankungen.
Das körpereigene Immunsystem ist bisher die einzige Möglichkeit Krebs zu heilen. Denn auch nach dem Entfernen eines lokal aufgetretenen Tumors – z.B. eines Prostatakarzinoms – befinden sich Tumorzellen im gesamten Körper des Patienten. Diese mikroskopisch kleinen Zellen sind bildgebend nicht darstellbar und werden bisher nicht behandelt. Sie können jahre- und jahrzehntelang inaktiv im Körper verbleiben und bilden die Grundlage für das spätere Wachstum von Metastasen, größere Tumorzellhaufen. Die überwiegende Mehrzahl der Männer mit Prostatakrebs versterben an Metastasen und nicht an ihrem Primärtumor in der Prostata.
Dennoch sind die etablierten Therapien für Prostatakrebs auf die Behandlung des Primärtumors ausgerichtet. Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie schädigen dabei sogar das Immunsystem anstatt es zu unterstützen. Eine Behandlung der im Körper verstreuten Krebszellen findet bisher nicht routinemäßig statt.
ImmunoTherapie
Eine Behandlung zur Unterstützung des körpereigenen Immunsystems bei der Bekämpfung von Tumorzellen.
Seit vielen Jahren ist jedoch bekannt, daß es auch Behandlungsverfrahen für Krebs gibt, die das körpereigene Immunsystem bei der Bekämpfung von Tumorzellen unterstützen. Diesen Verfahren zeigen ist die Art und Weise, wie sie Tumorzellen abtöten, nämlich durch Apoptose und Nekrose. Dazu gehören Verfahren wie die irreversible (IRE) und reversible Elektroporation (ECT = Elektrochemotherapie), aber auch die photodynamische Therapie (PDT), ein wesentlich älteres Verfahren das wissenschaftlich in Bezug auf seine antitumoralen Immuneffekte gut untersucht ist1.
Den Prostatakrebs für das Immunsystem „sichtbar“ machen
Das Immunsystem kann freigesetzte Tumorantigene erkennen.
Tumore werden vom Immunsystem über Tumorantigene erkannt, Erkennungsmoleküle die sich z.B. auf der Oberfläche der Tumorzellen befinden. Bei der Behandlung mit Gewebeablationsverfahren wie der IRE, ECT und PDT werden diese Tumorantigene massenhaft freigesetzt und vom Immunsystem erkannt – wie bei einer Impfung, bei der inaktive Viren injiziert werden.
Dadurch können auch für das Immunsystem schlecht erkennbare Tumore, wie das Prostatakarzinom, „sichtbar“ gemacht werden.
Verstärkung der Immunantwort durch Immunotherapie
Die dadurch ausgelöste Immunreaktion gegen den Tumor und im Körper verstreute Krebszellen kann durch Immunotherapeutika verstärkt werden. Dabei spielen vielfältige Substanzen eine Rolle.
Seit ca. 100 Jahren ist bekannt, daß Entzündungen, die gleichzeitig mit Tumoren auftreten, zu einer Spontanremission führen können1. Bei Blasentumoren als Standardtherapie etabliert ist das Auslösen einer Infektion mit dem Tuberkuloseimpfstoff Bacillus Calmette-Guérin (BCG). Auch onkolytische Viren2, dendritische Zellen, Zytokine wie Interleukin-6 und die Unterdrückung von T-regulatorischen Zellen durch Niedrigdosis Cyclophosphamid3 können die Immunreaktion gegen Tumorzellen verstärken.
Moderne Immunotherapeutika wie Check-Point Inhibitore (z.B. PD1-Inhibitoren – Keytruda©) wirken spezifischer, indem sie die Immunantwort des Körpers durch die Blockade bestimmter Rezeptoren verstärken.
Rufen Sie uns unter 069 50 50 00 980 jetzt an oder nehmen Sie per Kontaktformular Kontakt auf
- na P. Castano AP, Mroz P, Hamblin MR. Photodynamic therapy and anti-tumour immunity. Nat Rev Cancer. 2006 July ; 6(7): 535–545. doi:10.1038/nrc1894. ↩︎
- Challis GB, Stam HJ. The spontaneous regression of cancer. A review of cases from 1900 to 1987. ↩︎
- Acta Oncol 1990;29:545–550. [PubMed: 2206563] A collection of 744 cases of spontaneous regressions of cancer in humans, showing the theoretical justification for immunotherapy. https://www.cancer.gov/news-events/cancer-currents-blog/2018/oncolytic-viruses-to-treat-cancer ↩︎